Haldern Pop Festival, Danke Danke Danke
Meine Highlights waren Big Special, Lanterns On The Lake, Dog Race, King Hannah, Fontaines D.C., Susan O´Neill & Stargaze, Faber, Blanco White und Nichtseattle.
Schade war, dass am Samstag bei der Show von Lanterns On The Lake sehr viele Leute (aus superverständlichen Gründen) zur Hauptbühne abgewandert sind, um King Hannah zu sehen. Übrigens die einzige zeitliche Überschneidung de Festivals, warum?
In der öffentlichen Pressekonferenz am Samstag wurde nochmals dargestellt, dass Haldern Pop besonders durch die Aufmerksamkeit des Publikums so gut klappt, also für alle und insbesondere auch für die Leute, die auftreten.
Stefan Reichmann erwähnte auch noch u.a. wie happy er war, als er am Donnerstag Abend während des Berq-Konzerts den Band-Bus von den Fontaines D.C. hinter der Bühne vorbeifahren gesehen hatte.
Und leider hatten vermutlich nicht alle bei der Pressekonferenz den (eigentlich deutlichen) Hinweis von Stefan auf den bald nahenden Auftritt von Susan O´Neill bei Mick Flannery richtig verstanden, so dass wir alle den Anfang von "Baby Talk" verpasst hatten. Sehr schade.
Eine Frage habe ich noch: Ist ein mögliches Konzert von Zaho de Sagazan in diesem Jahr nur an ihrem zeitnahen Auftritt bei der Olympia-Abschlussfeier gescheitert. Und habt Ihr Euch vielleicht Zaho de Sagazan schon als absolutes Highlight für 2025 gesichert. Wovon ich jetzt mal ausgehe, denn Haldern Pop denkt ja voraus und das wird so gut passen und uns alle begeistern...
Der Haldern Pop Stammtisch
-
- Beiträge: 1
- Registriert: Di 13. Aug 2024, 17:52
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
„Papa, muss das so früh sein“, sagte mein 15 jähriger Sohn, als ich ihn weckte, um kurz danach einen Kaffee am Küchentisch zu trinken und dann die letzten Dinge einzupacken, die am Vorabend nicht mehr einzupacken waren. „ja, das muss sein, wäre doch peinlich, wenn meine Berliner Freunde bei 6-facher Strecke früher da wären als wir“ sagte ich. Donnerstag 08.08. 5:45 Uhr klingelte der Wecker, aber die süße, nervige Katze hat mich natürlich schon vorher wach gemacht. Die Biester riechen Unruhe ganz genau und wissen es für sich zu nutzen.
Wenig später den 15jährigen Freund meines Sohnes eingesammelt und ab auf die Autobahn. Nach 20 Jahren brauche ich eigentlich kein Navi mehr um Haldern zu finden, aber nun gut, es könnte ja ein Stau zu umfahren sein. Dann die Frage hinter Wesel, abbiegen bei Mehrhoog und dann von Osten her zum Gelände anfahren, oder doch durchs Dorf und ggfs. nochmal beim Bäcker halten. Entscheidung pro Mehrhoog gefällt und schon stehen wir voller Vorfreude im Rückstau. Es geht zügig vorwärts, alle machen Reisverschlussverfahren auf die Lohstraße trotz Vorfahrt – die netten Haldern Besucher halt. Vorbei an den selbstgemalten Schildern, das Spiegelzelt schon im Blick, die lächelnden Helfer und dann ab dahin, wo wir schon seit mehr als einer Dekade unser Camp aufbauen. Unser Platz ist schnell gefunden, im Zehnminutentakt kommen die anderen dazu und um 10:30 Uhr steht unser Camp, Zelte, Wohnwagen, Pavillons, alle packen an und bauen auf – „aber hallo“, „prost“, „schön, dass wir alle da sind“.
Szenenwechsel: „Ich habe 9 Störche gezählt.“, „ob hier viele Kinder gezeugt werden?“ – „hahaha, eher nicht bei dem Altersschnitt.“
Szenenwechsel: Sonntag Morgen, die müden Lieder und die noch müderen Beine schälen sich aus dem Zelt, ist das hell, - wie kann das denn schon wieder vorbei sein? Wo sind die ganzen Stunden, die drei Tage hin? Ich wollte doch noch XY sehen, da hin, schon wieder nicht ins Tonstudio und die Pop Bar geschafft. „Hat noch jemand von euch den Auftritt von Susan O’Neill gesehen?“ „Ja, ich hatte Gänsehaut und Pipi in den Augen.“ Nach Verlassen des Campingplatzes noch der Abstecher zum Bäcker im Dorf, frühstücken und dabei wieder schnacken mit den lieben Leuten, die man vom letzten Jahr kennt und wie ferngesteuert schon wieder zufällig beim Bäcker trifft. Im Auto dann der Schmunzler über das Paar, nennen wir sie mal Julian und Lisa, die sich nach dem Faber Auftritt die Ehe versprachen.
Was für ein Wochenende und schon wieder vorbei. Was hilft gegen den Blues? Early Bird Ticket kaufen, ausschlafen, sich selbst und das gesehene sortieren und sich zu fragen wie man denn ein Musikfestival schöner gestalten könnte. Es fällt mir schwer darauf konstruktive Vorschläge zu finden.
Es war wunderschön, schon wieder.
Wenig später den 15jährigen Freund meines Sohnes eingesammelt und ab auf die Autobahn. Nach 20 Jahren brauche ich eigentlich kein Navi mehr um Haldern zu finden, aber nun gut, es könnte ja ein Stau zu umfahren sein. Dann die Frage hinter Wesel, abbiegen bei Mehrhoog und dann von Osten her zum Gelände anfahren, oder doch durchs Dorf und ggfs. nochmal beim Bäcker halten. Entscheidung pro Mehrhoog gefällt und schon stehen wir voller Vorfreude im Rückstau. Es geht zügig vorwärts, alle machen Reisverschlussverfahren auf die Lohstraße trotz Vorfahrt – die netten Haldern Besucher halt. Vorbei an den selbstgemalten Schildern, das Spiegelzelt schon im Blick, die lächelnden Helfer und dann ab dahin, wo wir schon seit mehr als einer Dekade unser Camp aufbauen. Unser Platz ist schnell gefunden, im Zehnminutentakt kommen die anderen dazu und um 10:30 Uhr steht unser Camp, Zelte, Wohnwagen, Pavillons, alle packen an und bauen auf – „aber hallo“, „prost“, „schön, dass wir alle da sind“.
Szenenwechsel: „Ich habe 9 Störche gezählt.“, „ob hier viele Kinder gezeugt werden?“ – „hahaha, eher nicht bei dem Altersschnitt.“
Szenenwechsel: Sonntag Morgen, die müden Lieder und die noch müderen Beine schälen sich aus dem Zelt, ist das hell, - wie kann das denn schon wieder vorbei sein? Wo sind die ganzen Stunden, die drei Tage hin? Ich wollte doch noch XY sehen, da hin, schon wieder nicht ins Tonstudio und die Pop Bar geschafft. „Hat noch jemand von euch den Auftritt von Susan O’Neill gesehen?“ „Ja, ich hatte Gänsehaut und Pipi in den Augen.“ Nach Verlassen des Campingplatzes noch der Abstecher zum Bäcker im Dorf, frühstücken und dabei wieder schnacken mit den lieben Leuten, die man vom letzten Jahr kennt und wie ferngesteuert schon wieder zufällig beim Bäcker trifft. Im Auto dann der Schmunzler über das Paar, nennen wir sie mal Julian und Lisa, die sich nach dem Faber Auftritt die Ehe versprachen.
Was für ein Wochenende und schon wieder vorbei. Was hilft gegen den Blues? Early Bird Ticket kaufen, ausschlafen, sich selbst und das gesehene sortieren und sich zu fragen wie man denn ein Musikfestival schöner gestalten könnte. Es fällt mir schwer darauf konstruktive Vorschläge zu finden.
Es war wunderschön, schon wieder.
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
Moin in die Runde,
zunächst vielen Dank, dass das Forum weiterhin überleben darf. Natürlich gibt es auch andere Wege sich auszutauschen, aber dies hier ist für mich immer noch der Übersichtlichste.
Nach Corona war es für unsere Gruppe die erste Ausgabe und es war wirklich großartig! Damit das hier nicht zu lang wird, hier ein paar lose Gedanken:
- Endlich mal nahezu perfektes Festivalwetter! Kaum Regen, dazu nachts noch mit T-Shirt aushaltbar, das hat extrem geholfen.
- Konzerte waren durchweg gut bis sehr gut. Highlights: Blanco White (haben in der Kirche perfekt funktioniert), Faber, Big Special und Susan O'Neill. Die hochgelobten Fontaines DC fand ich im Spiegelzelt besser. Mal schauen, wohin sie der Weg noch führen wird.
- Ein paar Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. Heisskalt am Do um 2 Uhr?! Man ist nach der Anreise, Camp aufbauen, in den Ort laufen etc. eh schon ziemlich erschöpft. Wir sind doch alle keine 20 mehr...Die Überschneidungen von Fat Dog/Big Special und Deadletter/Dog Race fand ich unglücklich. Da hätte man sicher einer bessere Lösung finden können. Aber klar, Jammern auf hohem Niveau.
- Essensangebot fand ich gut, Burritos vielleicht etwas teuer. Getränkepreise sehr fair, da ist noch Luft nach oben.
- Camping wie immer top. Überall nette Leute, nachts angenehm ruhig, keine Pfanddiebe etc. unterwegs.
- Es ist immer wieder schön zu sehen, dass viele Familien mit Kindern anwesend sind. Früher gab es mal mit Tonfisch ein Angebot für Kinder. Jetzt ist da außer dem tollen 'Ingenieure ohne Grenzen'-Stand nicht mehr viel. Vielleicht könnte man sich etwas für die Kleinen überlegen. Einen kleinen Spielplatz, eine Bastelecke,...da kann sicher auch mit wenig Aufwand viel erreicht werden.
- Über die Gründe, warum der VVK so schleppend lief, lässt sich nur spekulieren. Mein Eindruck: HPF hatte seinen Höhepunkt um 2010 rum. Das war auch der Zeitpunkt, als unsere Gruppe auf das Festival aufmerksam wurde. Man kam an und staunte über so Vieles, was anders war wie bei anderen Festivals. Die tollen Bekanntgabe-Videos, die schönen Hard-Tickets, das Spiegelzelt, die netten Leute, Dat Blatt, die Symbiose aus Ort und Festival, der Bauer der das Wasser bringt etc. etc. Und dazu natürlich ein sehr gutes Händchen bei der Bandauswahl! Das waren alles Dinge, die uns fasziniert und über lange Zeit gebunden haben. Leider entstand dann immer mehr die subjektive Wahrnehmung, dass sich das Festival weg von seinen Besuchern bewegt. Bei der Musik nehmen Klassik und Jazz viel Raum ein, die Außendarstellung wirkt teilweise elitär. Dann kam Corona , die Preise sind gestiegen und es gibt keine TV-Übertragung mehr - alles nicht hilfreich. Vielleicht ist 2024 der Turning Point, der alte und neue Fans dazu bringen wird, auch für 2025 einzuchecken. Aber es gibt noch viel zu tun. Die Besucher brauchen Sicherheit, dass ihr Geld in Haldern gut investiert ist. Setzt auf das, was euch ausmacht, auf Gemeinschaft und Bodenständigkeit. Und die Leute werden kommen.
zunächst vielen Dank, dass das Forum weiterhin überleben darf. Natürlich gibt es auch andere Wege sich auszutauschen, aber dies hier ist für mich immer noch der Übersichtlichste.
Nach Corona war es für unsere Gruppe die erste Ausgabe und es war wirklich großartig! Damit das hier nicht zu lang wird, hier ein paar lose Gedanken:
- Endlich mal nahezu perfektes Festivalwetter! Kaum Regen, dazu nachts noch mit T-Shirt aushaltbar, das hat extrem geholfen.
- Konzerte waren durchweg gut bis sehr gut. Highlights: Blanco White (haben in der Kirche perfekt funktioniert), Faber, Big Special und Susan O'Neill. Die hochgelobten Fontaines DC fand ich im Spiegelzelt besser. Mal schauen, wohin sie der Weg noch führen wird.
- Ein paar Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. Heisskalt am Do um 2 Uhr?! Man ist nach der Anreise, Camp aufbauen, in den Ort laufen etc. eh schon ziemlich erschöpft. Wir sind doch alle keine 20 mehr...Die Überschneidungen von Fat Dog/Big Special und Deadletter/Dog Race fand ich unglücklich. Da hätte man sicher einer bessere Lösung finden können. Aber klar, Jammern auf hohem Niveau.
- Essensangebot fand ich gut, Burritos vielleicht etwas teuer. Getränkepreise sehr fair, da ist noch Luft nach oben.
- Camping wie immer top. Überall nette Leute, nachts angenehm ruhig, keine Pfanddiebe etc. unterwegs.
- Es ist immer wieder schön zu sehen, dass viele Familien mit Kindern anwesend sind. Früher gab es mal mit Tonfisch ein Angebot für Kinder. Jetzt ist da außer dem tollen 'Ingenieure ohne Grenzen'-Stand nicht mehr viel. Vielleicht könnte man sich etwas für die Kleinen überlegen. Einen kleinen Spielplatz, eine Bastelecke,...da kann sicher auch mit wenig Aufwand viel erreicht werden.
- Über die Gründe, warum der VVK so schleppend lief, lässt sich nur spekulieren. Mein Eindruck: HPF hatte seinen Höhepunkt um 2010 rum. Das war auch der Zeitpunkt, als unsere Gruppe auf das Festival aufmerksam wurde. Man kam an und staunte über so Vieles, was anders war wie bei anderen Festivals. Die tollen Bekanntgabe-Videos, die schönen Hard-Tickets, das Spiegelzelt, die netten Leute, Dat Blatt, die Symbiose aus Ort und Festival, der Bauer der das Wasser bringt etc. etc. Und dazu natürlich ein sehr gutes Händchen bei der Bandauswahl! Das waren alles Dinge, die uns fasziniert und über lange Zeit gebunden haben. Leider entstand dann immer mehr die subjektive Wahrnehmung, dass sich das Festival weg von seinen Besuchern bewegt. Bei der Musik nehmen Klassik und Jazz viel Raum ein, die Außendarstellung wirkt teilweise elitär. Dann kam Corona , die Preise sind gestiegen und es gibt keine TV-Übertragung mehr - alles nicht hilfreich. Vielleicht ist 2024 der Turning Point, der alte und neue Fans dazu bringen wird, auch für 2025 einzuchecken. Aber es gibt noch viel zu tun. Die Besucher brauchen Sicherheit, dass ihr Geld in Haldern gut investiert ist. Setzt auf das, was euch ausmacht, auf Gemeinschaft und Bodenständigkeit. Und die Leute werden kommen.
-
- Beiträge: 9
- Registriert: So 7. Jul 2024, 19:26
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
Mit etwas Abstand auch von mir noch eine Einschätzung.
Es war ein fantastisches Festival, für mich hat an dem Wochenende sehr viel gepasst - Musik, Wetter, Stimmung und auch die typischen "Haldern-Momente" waren dabei. Anscheinend gingen dann doch noch ein paar Tickets weg, oder die Tagestickets liefen sehr gut - jedenfalls kam mir der Platz nicht leerer vor, als in den letzten Jahren. Und gefühlt waren auch wieder mehr jüngere Leute da, dieser Punkt wurde ja letztes Jahr ausführlich diskutiert. Essenstechnisch möchte ich den Falafel-, Pata- und Bürgerstand positiv hervorheben, der neue Burrito Stand war eher durchschnittlich.
Zur Musik: Ich fand den Fontaines D.C. Auftritt sehr sehr stark,Männer großer Worte waren sie auch im Spiegelzelt damals nicht, hat mich jedoch nicht gestört. Fat Dog haben alles abgerissen, das hat wirklich viel Spaß gemacht. Auch Tramhaus in der Bar haben eine gute Show abgeliefert - bitte nochmal buchen! Susan O'Neill mit Stargaze und Cantus Domus hat für ordentlich Gänsehaut gesorgt. Auch Faber und Villagers waren würdige Headliner. Die positiven Überraschungen für mich waren Yard Act und Dog Race. Big Special habe ich leider beide Male verpasst. Etwas enttäuscht war ich von Billie Marten - es war musikalisch ohne Frage ein gutes Konzert, jedoch war der Sound nicht optimal, die Instrumente und Stimme haben sich in der Kirche zu einem Brei vermischt. Da wäre vllt. doch das Spiegelzelt eine bessere Wahl gewesen. Die kurzfristige Absage von Lola Young war ärgerlich > Ich hatte diesen Festivalsommer 3 Chancen sie zu sehen und jedes Mal hat sie kurzfristig abgesagt...
Tickets für 2025 sind gekauft. Jetzt aber erstmal auf das Kaltern Pop freuen!
Es war ein fantastisches Festival, für mich hat an dem Wochenende sehr viel gepasst - Musik, Wetter, Stimmung und auch die typischen "Haldern-Momente" waren dabei. Anscheinend gingen dann doch noch ein paar Tickets weg, oder die Tagestickets liefen sehr gut - jedenfalls kam mir der Platz nicht leerer vor, als in den letzten Jahren. Und gefühlt waren auch wieder mehr jüngere Leute da, dieser Punkt wurde ja letztes Jahr ausführlich diskutiert. Essenstechnisch möchte ich den Falafel-, Pata- und Bürgerstand positiv hervorheben, der neue Burrito Stand war eher durchschnittlich.
Zur Musik: Ich fand den Fontaines D.C. Auftritt sehr sehr stark,Männer großer Worte waren sie auch im Spiegelzelt damals nicht, hat mich jedoch nicht gestört. Fat Dog haben alles abgerissen, das hat wirklich viel Spaß gemacht. Auch Tramhaus in der Bar haben eine gute Show abgeliefert - bitte nochmal buchen! Susan O'Neill mit Stargaze und Cantus Domus hat für ordentlich Gänsehaut gesorgt. Auch Faber und Villagers waren würdige Headliner. Die positiven Überraschungen für mich waren Yard Act und Dog Race. Big Special habe ich leider beide Male verpasst. Etwas enttäuscht war ich von Billie Marten - es war musikalisch ohne Frage ein gutes Konzert, jedoch war der Sound nicht optimal, die Instrumente und Stimme haben sich in der Kirche zu einem Brei vermischt. Da wäre vllt. doch das Spiegelzelt eine bessere Wahl gewesen. Die kurzfristige Absage von Lola Young war ärgerlich > Ich hatte diesen Festivalsommer 3 Chancen sie zu sehen und jedes Mal hat sie kurzfristig abgesagt...
Tickets für 2025 sind gekauft. Jetzt aber erstmal auf das Kaltern Pop freuen!
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
Es war mal wieder ein sehr schönes Festival!
Organisationstechnisch wieder absolute Oberklasse, vor allem die Toiletten (vielleicht mit der kleinen Ausnahme, dass die Pinkelecke beim ganz linken Eingang zur Bühne ungewöhnlich offen einsehbar war). Weil die Security angesprochen wurde: Beim Haldern wurde ja noch nie viel kontrolliert (was ich gut finde und wodurch es auch schnell geht), aber ja, insgesamt wirkte sie dieses Mal ungewohnt unmotiviert.
Essenstechnisch war es auf jeden Fall besser als letztes Jahr. Burger lecker, Handbrot geht immer und ist lecker (auch, wenn ich noch besseres kenne), Burrito war eine gute Abwechslung und die Pommes vom Patat auch gut. Ich habe eine negative Stimme vom Falafel vernommen (aber hier gab es ja schon gegenteilige Aussagen und er wurde auch gut angenommen) und meiner Freunding hat der herzhafte Crepe zu sehr nach Teig geschmeckt. Und ich habe diesmal keine mega Schlangen beim Essen wahrgenommen. Und da dieses Jahr mal im Forum von offizieller Seite ernsthaft nachgefragt wurde, es da in der Kürze der Zeit aber sicher nicht viel Möglichkeiten gab, was zu machen, hab ich das Gefühl, dass es nächstes Jahr noch besser wird
Ja, Corona, steigende Preise und fehlende Fernseh"werbung" sind sicherlich drei gute Gründe, warum das Festival im Gegensatz zu früher nicht mehr ausverkauft ist. Aber schön, dass offensichtlich die Tagestickets noch gut angenommen wurden am Ende. Hoffe, damit konnten die geplanten Einnahmen erreicht werden.
@wasserturm: Das mit dem "intransparentem" Wechselkurs kann ich nicht nachvollziehen. Klar muss man da mal ein bisschen rechnen, aber zur Not hat ja jeder ein Handy mit Rechner. Und besser so, als wenn ein Poptaler ein Euro ist und man dann für's Bier 3,5 PT und den Burger 10 PT bezahlt und ewig viele PT mitschleppen muss.
Niederrheintent: Da hat mich nur gestört, dass in ruhigen Momenten der Sound vom Spiegelzelt zu laut zu hören war. Vielleicht könnte man die Leinwand und die Außenboxen beim Spiegelzelt etwas umstellen, so dass der Sound mehr Richtung Campingplatz geht.
Nun zum Musikalischen. Wie ich sehe, sind im Forum die Geschmäcker und Wahrnehmungen wieder verschieden. Ich fand das Line-Up gut, verglichen mit dem für mich grandiosen Line-Up von letztem Jahr aber schon eine Ecke schwächer. Es gab doch eine Reihe mehr Acts, die ich eher langweilig oder zu sperrig empfand. Oder die gefühlt verkrampft versucht haben, irgendwelche Genres zusammenzuschmeißen, um was Neuartiges zu kreieren. Was aber in meinen Augen nicht so oft schlüssig funktioniert hat. Und es gab zu wenig richtig schöne Melodien. Und irgendwie auch viele Bands, die ein, zwei tolle Songs haben, bei denen der Rest aber eher mittelmäßig ausfällt. Und trotzdem war es ein gutes Line-Up^^ Das Haldern lässt halt die Ansprüche in die Höhe schnellen
Schade die Ausfälle von Lola Young und Endless Wellness, die hätte ich mir gerne angeschaut. Auch Holly Macve hätte ich gern gesehen, die Überschneidung mit Sharktank war ungünstig für mich.
So technolastig wie dieses Jahr war das Haldern auf jeden Fall noch nie. In Kombination mit Post-Punk hat das schon was von Metal. Nur anders^^ Apropos: Metal scheint gefühlt das einzige Genre zu sein, was bisher noch keine Bühne bekommen hat auf dem Haldern. Ich frage mich, warum... Ich denke, das würden schon einige feiern, wenn da mal sowas hier spielen würde. Muss ja jetzt kein Black Metal sein, aber sowas wie Sólstafir (die auf ihrem bald neu rauskommendem Album offensichtlich wieder etwas zu ihren Ursprüngen zurückkehren), wäre schon mal cool auf'm Haldern
Dieses Mal hatte ich leider nur ein richtiges Highlight, und das war zum allerersten Mal überhaupt ein Wiederholungstäter: Susan O'Neill. War letztes Jahr schon ein Highlight für mich. Und hätte es bestimmt wie damals The Tallest Man On Earth auch geschafft, alleine den Reitplatz einzunehmen. Aber mit stargaze und überraschenderweise Cantus Domus war das natürlich noch die Kirsche auf der Sahnetorte.
Fat Dog war ganz nah dran am Highlight. War vielleicht nur meine Tagesform, weshalb ich nicht mit in die Menge gesprungen bin. Die haben das Spiegelzelt auf jeden Fall schon gut abgerissen.
Anushka Chkeidze mit Chor in der Kirche hat mich unerwartet sehr berührt. Nachdem Sie letztes Jahr im Niederrhein-Zelt schon gut Stimmung verbreitet hat, war ich auch nochmal kurz bei ihr im Spiegelzelt. Da ist der Funke diesmal aber nicht so richtig übergesprungen auf der größeren Bühne mit mehr Abstand zum Publikum.
Meine Freundin fand Laura Masotto besonders gut. Hier war nur ein wenig nervig, dass die Photographen anfangs unbedingt aus 1 m Entfernung Fotos von ihr machen mussten, obwohl da jemand allein auf der Bühne steht und sich konzentrieren will. Da kann man als Photograph schon mal etwas mehr Fingerspitzengefühl beweisen und etwas mehr Abstand nehmen. War zum Glück nur am Anfang des Konzertes der Fall.
Cremé Solaire war noch ein Highlight meiner Freundin, vor allem wegen ihrer Energie. Dem kann ich zustimmen, aber der Auto-Tune-Gesang hat mich selber etwas abgeschreckt.
The Silhouettes Project waren mal wieder etwas Neues für mich. Ist mir dann aber doch recht schnell etwas zu eintönig geworden. Ähnlich wie bei Moon Hooch, die ich aber insgesamt besser fand.
Faber ist jetzt von der Musik und den Texten nicht so mein Fall, das Live-Arrangement war aber 1A. Top Band, Background-Sänger und Ton!
Berq hat etwas enttäuscht. Man hat gemerkt, dass er etwas "überproduziert" wurde.
Sharktank fand ich toll, von Picture Parlour hatte ich mir etwas mehr versprochen.
Anna Ternheim gut, aber die neuen Sachen waren mir etwas zu glattgebügelt. Zum Glück hatte sie dann noch ein paar ältere Sachen rausgepackt. Den Unterschied hat man sofort gemerkt.
mary in the junkyard eigentlich ganz gut, aber gesanglich... Gehört zwar irgendwie mit zum Stil, aber besser könnte es schon sein.
Chilly Gonzales war sehr gut und hat Spaß gemacht.
Fontaines D.C. heben mich im Gegensatz zu vielen anderen hier irgendwie nicht so wirklich an.
The Mary Wallopers haben dagegen wieder ganz gut Spaß gemacht und Dave Okumu zum Abschluss des Tages ganz interessant.
Nichtseattle haben gefallen, Just Mustard kam irgendwie nicht so gut rüber.
YARD haben das Spiegelzelt auch ganz gut auseinandergenommen, kamen aber nicht ganz an Fat Dog ran.
Gringo Mayer ist eigentlich gar nicht meine Musik, aber der Typ war unerwartet sympathisch und hat allein dadurch eine tolle Show draus gemacht. Und äußerst schöne Ansprache bezüglich Rassismus und Hass!
Mick Flannery war unerwartet lame und unnahbar, mit Susan O'Neill kam gleich eine ganz andere Stimmung auf.
Villagers wie gewohnt sehr schön.
King Hannah am Ende fand ich vor allem Anfangs sehr langatmig. Später besser, als sie ein paar flottere Songs rausgeholt.
So, das war's
Organisationstechnisch wieder absolute Oberklasse, vor allem die Toiletten (vielleicht mit der kleinen Ausnahme, dass die Pinkelecke beim ganz linken Eingang zur Bühne ungewöhnlich offen einsehbar war). Weil die Security angesprochen wurde: Beim Haldern wurde ja noch nie viel kontrolliert (was ich gut finde und wodurch es auch schnell geht), aber ja, insgesamt wirkte sie dieses Mal ungewohnt unmotiviert.
Essenstechnisch war es auf jeden Fall besser als letztes Jahr. Burger lecker, Handbrot geht immer und ist lecker (auch, wenn ich noch besseres kenne), Burrito war eine gute Abwechslung und die Pommes vom Patat auch gut. Ich habe eine negative Stimme vom Falafel vernommen (aber hier gab es ja schon gegenteilige Aussagen und er wurde auch gut angenommen) und meiner Freunding hat der herzhafte Crepe zu sehr nach Teig geschmeckt. Und ich habe diesmal keine mega Schlangen beim Essen wahrgenommen. Und da dieses Jahr mal im Forum von offizieller Seite ernsthaft nachgefragt wurde, es da in der Kürze der Zeit aber sicher nicht viel Möglichkeiten gab, was zu machen, hab ich das Gefühl, dass es nächstes Jahr noch besser wird
Ja, Corona, steigende Preise und fehlende Fernseh"werbung" sind sicherlich drei gute Gründe, warum das Festival im Gegensatz zu früher nicht mehr ausverkauft ist. Aber schön, dass offensichtlich die Tagestickets noch gut angenommen wurden am Ende. Hoffe, damit konnten die geplanten Einnahmen erreicht werden.
@wasserturm: Das mit dem "intransparentem" Wechselkurs kann ich nicht nachvollziehen. Klar muss man da mal ein bisschen rechnen, aber zur Not hat ja jeder ein Handy mit Rechner. Und besser so, als wenn ein Poptaler ein Euro ist und man dann für's Bier 3,5 PT und den Burger 10 PT bezahlt und ewig viele PT mitschleppen muss.
Niederrheintent: Da hat mich nur gestört, dass in ruhigen Momenten der Sound vom Spiegelzelt zu laut zu hören war. Vielleicht könnte man die Leinwand und die Außenboxen beim Spiegelzelt etwas umstellen, so dass der Sound mehr Richtung Campingplatz geht.
Nun zum Musikalischen. Wie ich sehe, sind im Forum die Geschmäcker und Wahrnehmungen wieder verschieden. Ich fand das Line-Up gut, verglichen mit dem für mich grandiosen Line-Up von letztem Jahr aber schon eine Ecke schwächer. Es gab doch eine Reihe mehr Acts, die ich eher langweilig oder zu sperrig empfand. Oder die gefühlt verkrampft versucht haben, irgendwelche Genres zusammenzuschmeißen, um was Neuartiges zu kreieren. Was aber in meinen Augen nicht so oft schlüssig funktioniert hat. Und es gab zu wenig richtig schöne Melodien. Und irgendwie auch viele Bands, die ein, zwei tolle Songs haben, bei denen der Rest aber eher mittelmäßig ausfällt. Und trotzdem war es ein gutes Line-Up^^ Das Haldern lässt halt die Ansprüche in die Höhe schnellen
Schade die Ausfälle von Lola Young und Endless Wellness, die hätte ich mir gerne angeschaut. Auch Holly Macve hätte ich gern gesehen, die Überschneidung mit Sharktank war ungünstig für mich.
So technolastig wie dieses Jahr war das Haldern auf jeden Fall noch nie. In Kombination mit Post-Punk hat das schon was von Metal. Nur anders^^ Apropos: Metal scheint gefühlt das einzige Genre zu sein, was bisher noch keine Bühne bekommen hat auf dem Haldern. Ich frage mich, warum... Ich denke, das würden schon einige feiern, wenn da mal sowas hier spielen würde. Muss ja jetzt kein Black Metal sein, aber sowas wie Sólstafir (die auf ihrem bald neu rauskommendem Album offensichtlich wieder etwas zu ihren Ursprüngen zurückkehren), wäre schon mal cool auf'm Haldern
Dieses Mal hatte ich leider nur ein richtiges Highlight, und das war zum allerersten Mal überhaupt ein Wiederholungstäter: Susan O'Neill. War letztes Jahr schon ein Highlight für mich. Und hätte es bestimmt wie damals The Tallest Man On Earth auch geschafft, alleine den Reitplatz einzunehmen. Aber mit stargaze und überraschenderweise Cantus Domus war das natürlich noch die Kirsche auf der Sahnetorte.
Fat Dog war ganz nah dran am Highlight. War vielleicht nur meine Tagesform, weshalb ich nicht mit in die Menge gesprungen bin. Die haben das Spiegelzelt auf jeden Fall schon gut abgerissen.
Anushka Chkeidze mit Chor in der Kirche hat mich unerwartet sehr berührt. Nachdem Sie letztes Jahr im Niederrhein-Zelt schon gut Stimmung verbreitet hat, war ich auch nochmal kurz bei ihr im Spiegelzelt. Da ist der Funke diesmal aber nicht so richtig übergesprungen auf der größeren Bühne mit mehr Abstand zum Publikum.
Meine Freundin fand Laura Masotto besonders gut. Hier war nur ein wenig nervig, dass die Photographen anfangs unbedingt aus 1 m Entfernung Fotos von ihr machen mussten, obwohl da jemand allein auf der Bühne steht und sich konzentrieren will. Da kann man als Photograph schon mal etwas mehr Fingerspitzengefühl beweisen und etwas mehr Abstand nehmen. War zum Glück nur am Anfang des Konzertes der Fall.
Cremé Solaire war noch ein Highlight meiner Freundin, vor allem wegen ihrer Energie. Dem kann ich zustimmen, aber der Auto-Tune-Gesang hat mich selber etwas abgeschreckt.
The Silhouettes Project waren mal wieder etwas Neues für mich. Ist mir dann aber doch recht schnell etwas zu eintönig geworden. Ähnlich wie bei Moon Hooch, die ich aber insgesamt besser fand.
Faber ist jetzt von der Musik und den Texten nicht so mein Fall, das Live-Arrangement war aber 1A. Top Band, Background-Sänger und Ton!
Berq hat etwas enttäuscht. Man hat gemerkt, dass er etwas "überproduziert" wurde.
Sharktank fand ich toll, von Picture Parlour hatte ich mir etwas mehr versprochen.
Anna Ternheim gut, aber die neuen Sachen waren mir etwas zu glattgebügelt. Zum Glück hatte sie dann noch ein paar ältere Sachen rausgepackt. Den Unterschied hat man sofort gemerkt.
mary in the junkyard eigentlich ganz gut, aber gesanglich... Gehört zwar irgendwie mit zum Stil, aber besser könnte es schon sein.
Chilly Gonzales war sehr gut und hat Spaß gemacht.
Fontaines D.C. heben mich im Gegensatz zu vielen anderen hier irgendwie nicht so wirklich an.
The Mary Wallopers haben dagegen wieder ganz gut Spaß gemacht und Dave Okumu zum Abschluss des Tages ganz interessant.
Nichtseattle haben gefallen, Just Mustard kam irgendwie nicht so gut rüber.
YARD haben das Spiegelzelt auch ganz gut auseinandergenommen, kamen aber nicht ganz an Fat Dog ran.
Gringo Mayer ist eigentlich gar nicht meine Musik, aber der Typ war unerwartet sympathisch und hat allein dadurch eine tolle Show draus gemacht. Und äußerst schöne Ansprache bezüglich Rassismus und Hass!
Mick Flannery war unerwartet lame und unnahbar, mit Susan O'Neill kam gleich eine ganz andere Stimmung auf.
Villagers wie gewohnt sehr schön.
King Hannah am Ende fand ich vor allem Anfangs sehr langatmig. Später besser, als sie ein paar flottere Songs rausgeholt.
So, das war's
-
- Beiträge: 3
- Registriert: Mi 14. Aug 2024, 13:55
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
Hello Leute,
Ich fand's musikalisch auch schön, hab aber hier einmal zu meckern...
Ich fand es gab doch einige Schwierigkeiten beim Awareness Konzept der ganzen Veranstaltung und habe mich als FLINTA* tatsächlich nicht immer super sicher gefühlt.
Paar Sachen gehen ans Team, paar an andere Besucher, weil ich hab Bock auf'n gutes Festival und das wird mir an verschiedenen Stellen hier recht schwer gemacht, weil Männer irgendwie denken Ihnen gehört alles.
Ans Team...
Das Awareness Team war extrem schwer auffindbar. Ich finde schon, dass das besser sein könnte, bzw. Leute sichtbarer im Raum verteilt sein könnten. Klar, ist das überhaupt nicht euer Hauptding, aber es ist schon wichtig sowas wie ein Awareness-Team mittlerweile zu haben, weil es einfach auch Frauen das Gefühl geben kann, sich an einem sicheren Ort zu befinden. Ich habe mit einer Freundin das Awareness Team einmal gesucht und bin nicht wirklich fündig geworden. Kann man einen Ort zB in der APP markieren, an den man sich als Betroffene sexualisierter Gewalt, oder wenn man sich generell unwohl fühlt, wenden kann? Das wär echt top und würde für viele Leute das Festival besser machen. Andere Festivals machen das vor und gehen da schon etwas besser mit um.
Was mich auch irritiert hat, war dass es nirgendwo Infos zu einer etwaigen T-Shirt An Policy gab. Man muss da nicht dahinter stehen und das machen. Ich kenn es aber ganz gut von anderen Festivals. Ich bin mehrfach aus Pits rausgegangen, weil mir die nackten Männerkörper etwas auf die Nerven gingen. Das ging anderen Frauen auch so. Ist vielleicht generell was, was man mal diskutieren kann. Geht aber vielleicht auch zum Teil an andere Besucher, die sich vllt fragen sollten, ob sie wirklich Leute zwingen wollen, ihre nackten Körper anzufassen. Muss man ja auch nicht machen. Ich kenn's aus vielen Zusammenhängen so, dass man im Zweifel fragt und wenn (wie im Pit) keine Möglichkeit besteht zu fragen, man halt sein Shirt anlässt. Rumtragen erfordert ja eh extra Energie. Und wenn dann im Zweifel fünf Personen mehr den Spaß ihres Lebens haben können, ist das vllt wertvoll? Machen übrigens auch viele andere Festivals vor, da komm ich nicht aus dem nichts mit.
Mir ist es mehrfach passiert, dass mich Leute irgendwie völlig random eng angetanzt haben auf irgendwelchen Konzerten ohne vorher Augenkontakt mit mir zu haben, geschweige denn mit mir gesprochen haben. Vllt als Tipp: Es ist cooler 'ne Person einfach anzusprechen, dann kann die sich aussuchen und euch kommunizieren, ob sie Lust auf euch hat oder nicht. Ich fand's so jedenfalls echt irre unangenehm.
Und der letzte Part geht eher an das Publikum Ü50, weil das bei jüngeren so nicht vorkam... Wenn euch z.B. eine Person darauf hinweist, dass ihr euch gerade vorgedrängelt habt oder ihr zwischen ihr und ihrem besten Freund steht, ist das völlig unangemessen, diese fremde Person als "Mäuschen", "Maus" oder "Baby" zu bezeichnen nur weil ihr "kleinmachen" eine angemessene Reaktion findet, anstatt zu hinterfragen, ob die Person einfach nur basic human decency eingefordert hat und das sogar in den allermeisten Fällen freundlich.
Es ist irgendwie ein bisschen bitter, weil Haldern eigentlich mein Lieblingsfestival ist, auf das ich seit 10 Jahren gehe. Sicher haben unsere stets trichternden Partynachbarn auf dem Zeltplatz auch schon die Stimmung hochkochen lassen. Aber ich habe mich in diesem Jahr irgendwie insgesamt nicht so wohl gefühlt, wie in anderen und das finde ich eigentlich wirklich schade, weil das Line Up mir an sich auch Spaß gemacht hätte und u.a. wirkliche Lieblingsbands von mir wie zB Yard Act und Fat Dog dabei waren.
Vielleicht kann man auch manchmal nichts machen und manche Leute sind einfach irgendwie gemein und doof, aber ich kenne das eigentlich so vom Haldern nicht, dass Leute gemein und doof sind.
Ich fand's musikalisch auch schön, hab aber hier einmal zu meckern...
Ich fand es gab doch einige Schwierigkeiten beim Awareness Konzept der ganzen Veranstaltung und habe mich als FLINTA* tatsächlich nicht immer super sicher gefühlt.
Paar Sachen gehen ans Team, paar an andere Besucher, weil ich hab Bock auf'n gutes Festival und das wird mir an verschiedenen Stellen hier recht schwer gemacht, weil Männer irgendwie denken Ihnen gehört alles.
Ans Team...
Das Awareness Team war extrem schwer auffindbar. Ich finde schon, dass das besser sein könnte, bzw. Leute sichtbarer im Raum verteilt sein könnten. Klar, ist das überhaupt nicht euer Hauptding, aber es ist schon wichtig sowas wie ein Awareness-Team mittlerweile zu haben, weil es einfach auch Frauen das Gefühl geben kann, sich an einem sicheren Ort zu befinden. Ich habe mit einer Freundin das Awareness Team einmal gesucht und bin nicht wirklich fündig geworden. Kann man einen Ort zB in der APP markieren, an den man sich als Betroffene sexualisierter Gewalt, oder wenn man sich generell unwohl fühlt, wenden kann? Das wär echt top und würde für viele Leute das Festival besser machen. Andere Festivals machen das vor und gehen da schon etwas besser mit um.
Was mich auch irritiert hat, war dass es nirgendwo Infos zu einer etwaigen T-Shirt An Policy gab. Man muss da nicht dahinter stehen und das machen. Ich kenn es aber ganz gut von anderen Festivals. Ich bin mehrfach aus Pits rausgegangen, weil mir die nackten Männerkörper etwas auf die Nerven gingen. Das ging anderen Frauen auch so. Ist vielleicht generell was, was man mal diskutieren kann. Geht aber vielleicht auch zum Teil an andere Besucher, die sich vllt fragen sollten, ob sie wirklich Leute zwingen wollen, ihre nackten Körper anzufassen. Muss man ja auch nicht machen. Ich kenn's aus vielen Zusammenhängen so, dass man im Zweifel fragt und wenn (wie im Pit) keine Möglichkeit besteht zu fragen, man halt sein Shirt anlässt. Rumtragen erfordert ja eh extra Energie. Und wenn dann im Zweifel fünf Personen mehr den Spaß ihres Lebens haben können, ist das vllt wertvoll? Machen übrigens auch viele andere Festivals vor, da komm ich nicht aus dem nichts mit.
Mir ist es mehrfach passiert, dass mich Leute irgendwie völlig random eng angetanzt haben auf irgendwelchen Konzerten ohne vorher Augenkontakt mit mir zu haben, geschweige denn mit mir gesprochen haben. Vllt als Tipp: Es ist cooler 'ne Person einfach anzusprechen, dann kann die sich aussuchen und euch kommunizieren, ob sie Lust auf euch hat oder nicht. Ich fand's so jedenfalls echt irre unangenehm.
Und der letzte Part geht eher an das Publikum Ü50, weil das bei jüngeren so nicht vorkam... Wenn euch z.B. eine Person darauf hinweist, dass ihr euch gerade vorgedrängelt habt oder ihr zwischen ihr und ihrem besten Freund steht, ist das völlig unangemessen, diese fremde Person als "Mäuschen", "Maus" oder "Baby" zu bezeichnen nur weil ihr "kleinmachen" eine angemessene Reaktion findet, anstatt zu hinterfragen, ob die Person einfach nur basic human decency eingefordert hat und das sogar in den allermeisten Fällen freundlich.
Es ist irgendwie ein bisschen bitter, weil Haldern eigentlich mein Lieblingsfestival ist, auf das ich seit 10 Jahren gehe. Sicher haben unsere stets trichternden Partynachbarn auf dem Zeltplatz auch schon die Stimmung hochkochen lassen. Aber ich habe mich in diesem Jahr irgendwie insgesamt nicht so wohl gefühlt, wie in anderen und das finde ich eigentlich wirklich schade, weil das Line Up mir an sich auch Spaß gemacht hätte und u.a. wirkliche Lieblingsbands von mir wie zB Yard Act und Fat Dog dabei waren.
Vielleicht kann man auch manchmal nichts machen und manche Leute sind einfach irgendwie gemein und doof, aber ich kenne das eigentlich so vom Haldern nicht, dass Leute gemein und doof sind.
-
- Beiträge: 9
- Registriert: So 7. Jul 2024, 19:26
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
@tinydancer im Code of conduct (https://haldernpop.com/wp-content/uploa ... Juli24.pdf) ist eine Nummer bzw. auch ein Codewort für das Thekenpersonal angegeben, an die man sich im Bedarfsfall wenden könnte. Ich habe das jedoch selbst nicht ausprobiert. Ich kann mich nur erinnern, dass diese Zettel auch am Gelände an manchen Stellen hingen.
-
- Beiträge: 6
- Registriert: So 7. Jul 2024, 16:36
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
Finde es schade, was Tinydancer da erlebt hat und kann nur hoffen, dass das Einzelerfahrungen waren, denn das zerstört gerade meine heile Haldern Pop Welt.
Fairerweise muss ich zugeben, dass ich einer dieser älteren Besucher bin, die sich auch gerne mal durchschlängeln (nie drängeln), hätte dich aber bei einer "Beschwerde" niemals dumm angemacht.
Fairerweise muss ich zugeben, dass ich einer dieser älteren Besucher bin, die sich auch gerne mal durchschlängeln (nie drängeln), hätte dich aber bei einer "Beschwerde" niemals dumm angemacht.
-
- Beiträge: 3
- Registriert: Mi 14. Aug 2024, 13:55
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
Hey, lieben Dank für die Rückmeldung. Der Hinweis auf's Awareness Team ist nochmal gut, denn da habe ich vielleicht eine Möglichkeit, nochmal Kontakt zu knüpfen. Vielleicht macht man die Nummer im nächsten Jahr einfach nochmal präsenter. Ich habe es auf anderen Festivals auch schon erlebt, dass z.B. Personen rumliefen, die eine Armbinde mit einem Hinweis hatten, dass sie zum Awareness Team gehören. Kann sicherlich auch helfen, damit es z.B. für mich sichtbarer ist. Mir ist es auf dem Festivalgelände nämlich tatsächlich erstmal nicht so ins Auge gesprungen, obwohl ich ja danach gesucht habe.
Sicherlich sind bestimmte Dinge auch nicht so leicht zu verhindern in Einzelsituationen, zumal man sich ja doch in Situationen begibt, in denen recht explizit Grenzen ein bisschen ausgelotet werden. Gesellschaft ist ja leider auch, was sie ist und man ist da in einem ständigen Dialog. Auch auf dem Haldern (was ich mir die letzten Jahre auch sehr stark als Heile Welt Gegenentwurf imaginiert habe).
Gegen vorschlängeln habe ich übrigens an sich nichts und ich finde es auch eine Bereicherung, dass das Festival generational so gemischt ist.
Mir ging es dabei eher darum, wie ich angesprochen wurde. Also als "Mäuschen", dass sich "nicht so anstellen" soll. Dabei bot ich der Person sogar explizit an, doch eher vor uns als zwischen uns zu gehen und startete das Gespräch sogar mit einem "Hey, du hast es vielleicht nicht bemerkt..."
So oder so sprechen eure Reaktionen aber auch dafür, dass man das Gespräch führen kann und die Investition in das Ticket fürs nächste Jahr definitiv kein Fehler war.
Sicherlich sind bestimmte Dinge auch nicht so leicht zu verhindern in Einzelsituationen, zumal man sich ja doch in Situationen begibt, in denen recht explizit Grenzen ein bisschen ausgelotet werden. Gesellschaft ist ja leider auch, was sie ist und man ist da in einem ständigen Dialog. Auch auf dem Haldern (was ich mir die letzten Jahre auch sehr stark als Heile Welt Gegenentwurf imaginiert habe).
Gegen vorschlängeln habe ich übrigens an sich nichts und ich finde es auch eine Bereicherung, dass das Festival generational so gemischt ist.
Mir ging es dabei eher darum, wie ich angesprochen wurde. Also als "Mäuschen", dass sich "nicht so anstellen" soll. Dabei bot ich der Person sogar explizit an, doch eher vor uns als zwischen uns zu gehen und startete das Gespräch sogar mit einem "Hey, du hast es vielleicht nicht bemerkt..."
So oder so sprechen eure Reaktionen aber auch dafür, dass man das Gespräch führen kann und die Investition in das Ticket fürs nächste Jahr definitiv kein Fehler war.
-
- Site Admin
- Beiträge: 4
- Registriert: Do 1. Jan 1970, 01:00
Re: Der Haldern Pop Stammtisch
@tinydancer Es tut mir leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest.
Deinen Appell für eine Begegnung auf Augenhöhe kann ich gut nachvollziehen - so etwas muss echt nicht sein.
Deine Anregungen zum Awareness-Konzept gebe ich gerne an das Team weiter.
Solltest du selbst Kontakt aufnehmen wollen, kannst du dich auch per E-Mail an awareness@haldern-pop.de wenden.
Deinen Appell für eine Begegnung auf Augenhöhe kann ich gut nachvollziehen - so etwas muss echt nicht sein.
Deine Anregungen zum Awareness-Konzept gebe ich gerne an das Team weiter.
Solltest du selbst Kontakt aufnehmen wollen, kannst du dich auch per E-Mail an awareness@haldern-pop.de wenden.